Eine Eingangsstufe wurde unserer Schule im Jahr 1984 zunächst als Schulversuch angegliedert. Seit dem Schuljahr 1993/94 ist sie Regeleinrichtung und fester Bestandteil unseres pädagogischen
Konzepts.
Die Eingangsstufe ersetzt das erste Schuljahr. Sie erstreckt sich über zwei Jahre:
E-0 (= Eingangsstufe-Null)
E-1 (= Eingangsstufe-Eins)
In die Eingangsstufe werden alle Kinder eingeschult, die das fünfte Lebensjahr vollendet haben (Stichtag 30. Juni). Der Schulbesuch beginnt an unserer Schule demzufolge ein Jahr früher, als das
an den meisten Grundschulen in Deutschland normalerweise der Fall ist.
Ein besonderes Merkmal der zweijährigen Eingangsstufe ist die enge Zusammenarbeit zwischen einer sozialpädagogischen Fachkraft und einer/einem Grundschullehrer/in. In der E-0 arbeiten sie in 12
von 20 Wochenstunden in der Klasse zu zweit (in sogenannter „Doppelsteckung“). Dies ermöglicht ein sehr individuelles Arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern. Auch in der E-1 kann diese
Doppelsteckung partiell noch fortgeführt werden.
Idee und Ziel der Eingangsstufe
Besonderes Ziel der Eingangsstufe ist es, einen sanften und möglichst bruchlosen Übergang vom Kindergarten in die Schule zu erreichen. Sie bietet die Möglichkeit, vorschulisches Lernen eng mit
den Lerninhalten des Anfangsunterrichts zu verzahnen. In der E-0 liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der Basiskompetenzen, um ein solides Fundamt für das fachliche, methodische und soziale
Lernen zu schaffen. In der E-1 werden dann verstärkt Inhalte und Lernziele der ersten Klasse der vierjährigen Grundschule in den Mittelpunkt gerückt.
Diagnose, Förderung und Differenzierung
Von individuellen Lernvoraussetzungen eines jeden Kindes wird ausgegangen. Ein wichtiger Bestandteil der Eingangsstufenarbeit ist die Diagnostik durch gezielte Beobachtungen der Kinder beim
Lernen und gemeinsamen Spielen und bei einzelnen Kindern dann in der Folge eine genauere Lernstandsfeststellung durch Tests oder Screening-Verfahren. Durch das in der Eingangsstufe gegebene Plus
an personellen und zeitlichen Ressourcen sind hierfür gute Bedingungen gegeben.
Für Kinder, bei denen eine Teilleistungsschwäche und/oder eine Verhaltensauffälligkeit erkannt wird, die das Lernen und/oder das soziale Miteinander beeinträchtigt, wird spätestens im Verlauf des
zweiten Schulhalbjahres der E-0 ein individueller Förderplan erstellt, der im gemeinsamen Gespräch mit den Eltern Notwendigkeiten und Möglichkeiten der schulischen und außerschulischen Förderung
aufzeigt. Der Förderplan wird bei Bedarf in der E-1 fortgeschrieben.
Kooperation mit den Eltern
Eine intensive Kooperation mit den Eltern ist ein wichtiger Bestandteil der Eingangsstufenarbeit. Die Eltern werden an Info-Abenden bereits im Kindergarten und darauf folgend in der Schule
umfassend über die Eingangsstufe informiert. Schon einige Wochen nach Schulbeginn finden intensive Elterngespräche statt, um Einzelheiten über die Kinder zu erfahren und den Schulbeginn und die
Eingewöhnungszeit der Kinder zu besprechen. Begleitend zur Eingangsstufenzeit werden die Eltern bei Bedarf immer wieder über die beste Förderung ihrer Kinder beraten.
Zusammenarbeit mit Kindergärten
Die Zusammenarbeit mit den Kindergärten erfolgt auf verschiedenen Ebenen. Neben dem Kontakt mit den Eltern der zukünftigen Schulkinder findet ein regelmäßiger fachlicher Austausch der
Pädagoginnen und Pädagogen beider Einrichtungen statt. Traditionell besuchen die künftigen Schulkinder des Kindergartens die E0-Klassen, um die Schule schon vorab einmal kennenzulernen. Darüber
hinaus gibt es hin und wieder Besuche der Schulanfänger in ihren ehemaligen Kindergärten oder Kindergartenkinder werden zu besonderen Anlässen wie z. B. Schulfeste, Theateraufführungen oder
Vorlesestunden in die Schule eingeladen.